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Das Buch der Schurken

Oder: Wissenswertes über Bösewichte

Ohne Sie gäbe es keine gruseligen Horrorfilme, keine spannenden Actionstreifen, keine gelösten Fälle im Krimi. Ohne sie wäre jeder Fantasyroman nur halb so gut und jede historische Geschichte weniger dramatisch. Die Schüler von Hogwarts hätten nur freundliche Lehrer, Sherlock Holmes bräuchte nicht mehr ermitteln und was würde James Bond nur ohne sie tun? Die Rede ist von den Gangstern und Gaunern aus Buch und Film, genauer gesagt von den "100 genialsten Bösewichten der Weltliteratur".

Als ich Das Buch der Schurken* das erste mal sah, war klar ich musste es einfach haben. Allein das Cover erinnert an Jack the Ripper meets Zorro (wobei der ja einer der Guten ist). Da es sich bei den Bösewichten um erfundene Bösewichte handelt, macht das Stöbern in den Hintergrundinformationen besonders Spaß.

Die Gliederung des Buches ist einfach wie genial.

Am Anfang gibt es wie so oft ein Vorwort. Hier wird erklärt, welche Kriterien die Gauner erfüllen mussten, um auf diese besondere Bestenliste zu kommen. Ebenfalls ein paar Worte zu den Unterscheidungen der Schurkenkategorien sowie Sätze zur Politik, Historie und dem Buch höchst selbst. Alles natürlich mit einem Augenzwinkern versehen.

Und dann geht es auch schon los. In 12 Kapiteln bzw. Kategorien werden die insgesamt 100 Bösewichte mit Bild, Text und Steckbrief vorgestellt. Zu jedem Bösewicht gibt es eine passende Karikatur sowie ein kurzer Textauszug aus dem Buch, dem der Schurke in Wahrheit entsprungen ist. Quellenangaben zu allen Zitaten finden sich anschließend hinter den Kapiteln, am Ende des Sachbuchs.

Nach dem Literaturverzeichnis kann der Leser eine eigene Schurkenrangliste erstellen. Hierfür hat er 20 Spalten zur Verfügung.

Am Ende gibt es dann noch ein Inhaltsverzeichnis inklusive Auflistung aller Gauner und Gangster und die üblichen Danksagungen.

Mir persönlich gefällt besonders, der ironische Schreibstil und die kurzweilige Vorstellung eines jeden Bösewichts. Jeder Schurke hat nämlich nur eine Doppelseite Platz um sich Vorzustellen.

Witzig ist auch die Idee für jeden Fiesling einen individuellen Steckbrief fertigzustellen.

Und wer glaubt, dass nur fiktive Personen Bösewichte sein können, hat sich geirrt. Denn auch Gegenstände wie "Die Windmühlen" oder Orte können durchaus böse sein und es den Guten in der Literatur schwer machen.

Fazit

Mein Fazit ist, dass ich nun sicherlich mehr weiß als vorher und auch bekannte Charaktere wie "Dolores Umbridge" aus Harry Potter oder "Die Herzkönigin" aus Alice im Wunderland in diesen tollen Lexikon vorkommen. Und ich habe Schurken kennengelernt, von denen ich noch nie etwas gehört habe oder wisst ihr, wer "Paule Rezeau" oder "Adam Stensen" sind?

So oder so, ob ihr es wisst oder nicht, das Buch ist alle Male empfehlenswert und sicher auch eine super ausgefallene Geschenkidee zu Weihnachten.

Blick ins Buch

(Quelle: Das BUCH der SCHURKEN, Martin Thomas Pesl, btb, 12,00 €, ISBN: 978-3-442716036)

 

* Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt.


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