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Die Todesfee der Grindlay Street und Der Fluch von Pendle Hill

Oder: Das ungleiche Team ermittelt weiter

Wie schon beim ersten Band, hat mich Oscar de Muriel, auch mit seinen Folgebänden der vielversprechenden Krimireihe, rund um Frey und MCGray, nicht enttäuscht.

Doch die beiden Krimis könnten nicht unterschiedlicher sein.

Band 2 ist "Der Fluch von Pendle Hill", Band 3 "Die Todesfee der Grindlay Street".

Band 2

1889 wird in Edinburghs Irrenanstalt eine Krankenschwester ermordet. Der Täter kann fliehen und die einzige Zeugin ist eine stumme Patientin der Anstalt, die zu allem Überfluss noch McGrays Schwester ist. Schnell wird klar, das ein Hexenzirkel am Werk ist und was die berühmte Familie Ardglass damit zu tun hat.

Eine wahnsinnige Verfolgungsjagt durch halb Groß Britannien beginnt und Ian Frey und sein Partner kommen an ihre Grenzen.

Band 3

In Edinburgh soll das berüchtigte Theaterstück "Macbeth" aufgeführt werden, von dem alle behaupten, es sei verflucht. Plötzlich sind in der ganzen Stadt Schreie einer angeblichen Todesfee zu vernehmen, dazu mit Blut geschriebene Botschaften. Ein Mord soll geschehen, innerhalb der berühmten Theatergruppe. McGray und Frey nehmen die Untersuchung auf und wollen dem Tod in die Quere kommen, doch die Darsteller verstricken sich gegenseitig in Lügenmärchen.

Der Vergleich

Wie schon zu Beginn des Artikels erwähnt unterscheiden sich beide Bände komplett voneinander. Sowohl vom Spannungsgrat, als auch vom Stil her.

Band 1 war damals eine gute spannende und auch grauenhafte Einleitung in die Fälle des Ermittlerduos.

Band 2 toppte das haushoch. In "Der Fluch von Pendle Hill"* geht es sehr emotional und düster zu, nicht nur für den Leser, sondern auch vor allem für den Schotten McGray, da er persönlich in den Fall involviert ist, durch seine Schwester. Auf der Suche nach den wahren Mördern begibt er nicht nur sich sondern auch seinen Kollegen mehrfach in unglaubliche Gefahr, ist unkontrolliert, jähzornig und blind. Er schreckt nicht einmal davor zurück seinen Kollegen niederzuschlagen nur um sein eigenes Ziel zu verfolgen: Antworten finden.

Ob er diese am Ende bekommt, müsst ihr selbst herausfinden.

Jedenfalls steht die Hexerei im Vordergrund, die Schauplätze sind düster und durch die Untermalung von angewandten Zaubersprüchen und Zaubern wirkt die ganze Handlung echt und vor allem schauerlich wenn nicht gar gruselig.

Der Leser befindet sich die ganze Zeit auf einem hohen Spannungs- und Stresslevel, da einem niemals Zeit zum Aufatmen bleibt. Selbst wenn das Buch zugeklappt ist, verfolgt einem die Geschichte weiterhin.

"Die Todesfee der Grindlay Street" ist der dritte Teil der Reihe und verschafft dem Leser die Pause, die ihm der Band vorher genommen hat.

Im Vordergrund steht dieses Mal Detektivarbeit und die Suche.

(*Achtung Spoiler*)

Der Tod tritt erst auf den letzten Seiten ein.

(*Ende*)

Somit ist es eine etwas langatmige Handlung. Außerdem wird zu Beginn des Buches nochmal ein wenig die Geschichte der beiden Ermittler erklärt. Für Neubeginner der Reihe, die die ersten Teile gelesen haben, mag das allerdings etwas langweilig klingen, da der Anschluss nicht recht zu fassen ist.

Dennoch ist auch dieses Buch keinesfalls langweilig. Besonders angenehm sind die Zeitungsartikel, Briefe, Tagebucheinträge und Kommentare von Inspektor Ian P. Frey, die immer wieder zwischen den Kapiteln eingeblendet werden. Das gibt der ganzen Geschichte eine Auflockerung und lädt ein zum Mitraten.

Meine Meinung

Ich kann ohne Umschweife wieder beide Bänder der Reihe empfehlen, obwohl diese so unterschiedlich sind.

Besonders gut gefällt mir wieder, dass der Autor am Ende einen Bezug auf die  Geschichte nimmt und über die Recherche-Hintergründe aufklärt. So bekommen die Geschichten wieder einen realen Touch. Besondern in Band drei, tauchen Namen berühmter Menschen auf, die damals gelebt haben.

"Der Fluch von Pendle Hill" hat mir sehr im Magen gelegen, nicht weil der Roman schlecht war, sondern das Thema unheimlicher als gedacht. "Die Todesfee der Grindlay Street" hat mir so gesehen dann etwas mehr zugesagt, da es etwas kriminalistischer war und weniger persönlich.

(Quelle: Der Fluch voon Pendle Hill, Oscar de Muriel, Goldmann, 10 €, ISBN: 978-3-442485062)

 

(Quelle: Die Todesfee der Grindlay Street, Oscar de Muriel, Goldmann, 10 €, ISBN: 978-3-442488643)

 

*Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt.


Hier geht geht es zum Anfang der Fälle mit Frey und McGray:

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